Die Tage rennen davon. Buch um
Buch. Kapitel um Kapitel. Seite um Seite. Ich lese gerne, aber wann bleibt die
Zeit, meine eigene Geschichte zu schreiben? Heute? Morgen? Nie?
Wer bin ich? Wer will ich eigentlich sein? Und wo gehöre ich hin?, frage ich mein Spiegelbild in
der Fensterscheibe. Doch es antwortet nicht. Diese Stille. Überall ist sie.
Manchmal ist Stille schön, doch in diesem Moment wirkt sie bedrohlich. Ich höre
nichts außer meinem eigenen Atem.
Mein
Kopf ist voll mit Gedanken, mit Wörtern. Ich versuche sie zu Sätzen zu formen,
doch ich kann sie nicht greifen und plötzlich ist da nichts als Leere. Leere in
mir und Stille um mich herum. Ich muss
hier raus, höre ich mich selber sagen, muss
hier weg. Muss mich selber suchen und finden. Muss Dinge sehen, die ich
noch nie zuvor gesehen habe. Will die Geheimnisse dieser wunderbaren Welt
entdecken.
Also mache ich kehrt, fort vom Spiegel und folge den Spuren, die
irgendjemand zu irgendeiner Zeit hinterlassen hatte, als er den selben Raum aus
denselben Gründen verließ wie ich. Und dann, als wären Zentner von mir
abgefallen, denke ich, innerlich jubelnd, Alles
wird gut.
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